Buchmesse in Stuttgart. Buchmesse? In Stuttgart? Fast. Die 1. Stuttgarter Buchmesse fand am 9. März BEI Stuttgart statt, in Fellbach, und große Erwartungen hatte ich nicht. Wer bitte schön verirrt sich nach Fellbach, um ein paar Bücher anzuschauen?

Vor der Schwabenlandhalle ein Menschenauflauf, kurze Irritation, aber diese Menschen sind nicht wegen Büchern hier. Sie demonstrieren für Vielfalt und Frieden (was auch schön ist).

 

Regionale Autoren und Selfpublisher im Fokus

Zur Messe geht‘s um die Halle herum, zum Hintereingang. Aha, denke ich ernüchtert. Doch auch hier stehen Menschen, viele Menschen und die sind jetzt wirklich wegen der Bücher hier. Die Menge schlängelt sich über den Platz und wird in 20er-Blöcken eingelassen, viele junge Frauen unter ihnen.

 

 

 

Nach 30 Minuten bin ich drin (kann mich nicht erinnern,  jemals irgendwo 30 Minuten wegen Büchern angestanden zu haben), stehe in einer proppenvollen Halle vor liebevoll dekorierten Büchertischen, oft in zweiter Reihe wegen des großen Andrangs.

 

Auf der 1. Stuttgarter Buchmesse in Fellbach. Blick in den Ausstellungsraum.

Lässt sich die Liebe zum Lesen spüren? Mein subjektives Empfinden: Ja! In Fellbach!

 

New Romance, Fantasy und Krimis: Die neuen Lieblingsgenres 

Hier stellen Autoren aus kleineren und regionalen Verlagen und Selfpublisher aus, unterhalten sich ausgiebig mit den Messebesuchern, viele der Autoren und Autorinnen haben eine junge Fanbase, begeisterte Leser und Leserinnen, die extra zur Messe angereist sind.

Die neuen Genres heißen: Romance, Romantasy, Dark Romance, Young Adult oder New Adult. Oft schreiben die Autoren und Autorinnen ganze Reihen, viele Bücher haben auffallend gestaltete Cover.

Weitere Schwerpunkte an den Messetischen: Krimis, Fantasy, historische Romane und Kinderbücher.

 

Die Bücher finden am Samstag zügig Abnehmer, an vielen Tischen zeigt ein „Ausverkauft“-Schild an, dass die mitgebrachten Exemplare vergriffen sind.

 

Eine Liebesgeschichte in New York: Ich könnte ewig zuhören

Dann eben vorlesen lassen!

Über 20 Lesungen sind anberaumt, ich erwische die der Stuttgarter Autorin Lucinde Hutzenlaub, die ihren historischen Roman „In Liebe, Deine Paula“ vorstellt.

Es geht um Paula, die in Gablenberg aufgewachsene Großmutter der Autorin. Paula wandert in den 1930er Jahren nach New York aus und wird Dienstmädchen bei den Rockefellers. Ich könnte ewig zuhören! Es stört nicht mal das ohrenbetäubende „Imagine“ der Demonstranten auf dem Platz vor der Halle, das in den Mörikesaal dröhnt.

 

Glücklich mit Leselicht

Irgendetwas möchte ich aber kaufen, auch wenn es kaum noch Bücher gibt. Ich stoppe vor  einem schwarzen Kasten in Augenhöhe, den man mit Vorhängen verdunkeln kann.

Eine kleine Lampe, an der Brille befestigt, bringt so viel Helligkeit dort hinein, dass ich die an der Kastenwänden aufgeklebten Texte lesen kann. Juhu, ein Leselicht! Gekauft.

 

Später Nachmittag. Unbeirrt schieben sich Mensch durch die Tischreihen. Es wird diskutiert, in Büchern geblättert, fotografiert, gelacht.

Eine unerwartete Liebeserklärung an das Lesen. Eine New Romance. In Fellbach.

 

Der Termin für die zweite „Stuttgarter“ Buchmesse steht schon fest: 22. Februar 2025.

Infos zu den Veranstaltern Stefan Zeh und Ann-Katrin Zellner gibt es hier:  https://stuttgarter-buchmesse.de/veranstalter/

Und hier die offizielle Seite.

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