Journaling kann uns auf viele Arten auf unserer Reise ins eigene Schreiben begleiten. Wir brauchen nicht viel, das ist das Schöne: Notizbuch und Stift genügen, und schon kann es losgehen. Mit deinem Journal bekommst du ein mächtiges analoges Tool, das dich inspiriert und dir hilft, dich zu organisieren. 

 

 

Einführung ins Journaling: Eine Reise ins eigene Schreiben

Mit dem Journal halten wir ein Werkzeug in Händen, das uns hilft, unsere Gedanken, Ideen, Fortschritte, Herausforderungen und Reflexionen über uns, unsere aktuelle Lebenssituation, aber auch über unsere Arbeit oder ein Schreibprojekt aufzuzeichnen.

Ein Journal bietet uns einen sicheren, eigenen Raum. Ein „Zimmer für uns allein“. Hier können wir unsere Ängste und Zweifel ausdrücken und uns so entlasten.  Genauso können wir aber auch unsere Erfolge und unser Vorankommen dokumentieren – und ermutigen uns auf diese Weise selbst.

 

Mehr als Tagebuchschreiben

Das klingt ein bisschen wie klassisches Tagebuchschreiben, geht aber darüber hinaus. Ich selbst nutze Journaling vor allem als Methode, um mich zu organisieren, zu planen und zu reflektieren. Also mehr auf einer sachlichen als auf einer emotionalen Ebene. Das war aber auch schon anders, und kann sich wieder ändern – je nachdem, was mir das Leben gerade abfordert.

Hier soll es jetzt vor allem darum gehen, wie Journaling uns in unserer Arbeit und unserem Schreiben begleiten und unterstützen kann. Und wie du ganz einfach loslegen und ins Schreiben kommen kannst.

Gerne kannst du deiner Schreibroutine einen fancy Namen geben: Bullet Journaling, Mikro Journaling, Business Journaling, ein Arbeitsjournal führen. All diese Stile unterscheiden sich in ihrer Konzeption ein bisschen. Ich selbst praktiziere eine Mischung aus all diesen Arten und Stilen und habe ein eigenes Konzept, das ich immer mal wieder ändere und anpasse.

 

Struktur und Ordnung: Bullet Journaling

Bullet Journaling: Diese Methode, entwickelt von Ryder Carroll, ist ideal, um Struktur und Übersichtlichkeit in deinen Tag und deine Woche zu bekommen. Bullet Journaling kombiniert To-Do-Listen, Terminkalender, Notizbuch und Tagebuch zu einem sinnvollen Werkzeug.

Lass dich nicht von den vielen Bildern mit perfekten gestalteten Journal-Seiten auf Social Media entmutigen. Wenn du eine kreative Ader hast, probiere dich gerne aus. Ich selbst konzentriere mich aufs Schreiben und Planen und lasse alles Dekorative weg.

 

Micro-Journaling: Der einfache Einstieg ins Journaling

Wenn du noch wenig Routine hast oder Journaling einfach mal ausprobieren willst, kannst du einfach täglich ein paar Sätze schreiben, um deinen Tag zu reflektieren.

Im Micro-Journaling geht es nicht darum, ganze Seiten mit tiefschürfenden Gedanken zu füllen. Sondern darum, in kurzen, prägnanten Einträgen deinen Tag festzuhalten. Schreibe dazu Gedanken, Gefühle, Dankbarkeiten, kleine Erfolge oder ein interessantes Zitat auf, das dich berührt hat. Micro-Journaling geht schnell und ist effektiv. So kommst du in eine tägliche Schreibroutine ohne viel Zeit investieren zu müssen.

 

Business-Journaling: Dein beruflicher Weg auf Papier

Hier geht darum, deine beruflichen Erfahrungen, Ziele, Erfolge und Herausforderungen schriftlich festzuhalten. Die täglichen Schreibroutine hilft dir, eine Entwicklung, ein Projekt, einen Prozess zu verfolgen und zu reflektieren. Das gilt auch für die Arbeit an einem Schreibprojekt. 

Mit regelmäßigem Schreiben klärst du deine Ziele,  dokumentierst Fortschritte und denkst über berufliche Entscheidungen nach. Das Journal ist dein eigener, privater Raum, um über deine Erfahrungen bei der Arbeit zu schreiben, Erfolge zu feiern und (vielleicht aus Fehlern) zu lernen.

 

Reflexion: Fragen für die tägliche Schreibroutine

Für alle genannten, eher beruflichen, Formen des Journalings könntest du dir einige Fragen überlegen, die du täglich beantwortest. Reflektierende Frage wären zum Beispiel:

  • Welchen wichtigen (Schreib-) Aufgaben habe ich heute erledigt?
  • Welche Herausforderungen bin ich heute begegnet und wie bin ich damit umgegangen?
  • Was habe ich heute Neues gelernt oder entdeckt?
  • Welche Ziele habe ich für morgen und/oder die kommende Woche?
  • Gibt es Feedback oder Erkenntnisse von heute, die ich umsetzen möchte?
  • Wie war mein Stresslevel heute und was hat dazu beigetragen?
  • Wann und wobei war ich heute kreativ?
  • Wie fühle ich mich nach diesem Tag und warum?

Schreiben heißt, sich selber lesen.

Max Frisch

 

 

 

 

 

 

Starte deine Journaling-Reise: 10 praktische Tipps

  1. Such dir ein richtiges schönes Notizbuch aus oder wähle ein digitales Tool für deine Schreibroutine.
  2. Dein Journal muss nicht perfekt sein. Es ist ein persönlicher Raum für deine Gedanken und Gefühle.
  3. Überlege dir, was du mit dem Journaling erreichen möchtest. Deine Schreibprojekten planen? Ideen festhalten oder deinen Tag reflektieren? Oder alles zusammen?
  4. Entwickle eine Routine: Versuche, täglich zu schreiben, vielleicht sogar zur gleichen Zeit. Auch wenn es nur fünf Minuten sind, hilft die Regelmäßigkeit dabei, das Schreiben zu einer Gewohnheit zu machen.
  5. Nutze das Journal, um Ideen zu sammeln. Du wirst dich später darüber freuen.
  6. Halte deine Fortschritte und Herausforderungen fest.
  7. Plane und organisiere Aufgaben: Verwende das Journal, um Listen zu erstellen und deine Arbeit zu strukturieren.
  8. Nutze das Journal für positive Affirmationen, die dich motivieren und inspirieren.
  9. Bewerte und reflektiere deine Arbeit. Überlege dir, was gut lief, was du gelernt hast und was du besser machen willst.
  10. Es gibt keine „richtige“ Art des Journalings – das Wichtigste ist, dass es dir Freude bereitet und dir hilft, deine Gedanken und Gefühle zu ordnen.

 

Dein Weg zum erfolgreichen Journaling

Dein Journal ist dein persönlicher Raum, der sich mit dir entwickelt. Nutze diesen Raum auch, um deine Schreibfähigkeiten und -routinen zu verbessern, etwa mit Freewriting

Teile gerne deine Erfahrungen oder Fragen in den Kommentaren.

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