Schreibende stehen oft vor Blockaden, Unsicherheiten oder Problemen mit der Textstruktur, ihrem Zeitmanagement oder haben schlicht die Motivation für ihr Schreibprojekt verloren. Hier setzt die Schreibbegleitung an: Sie bietet gezielte, wertschätzende Unterstützung, motiviert und hilft dabei, individuelle Schreibziele zu erreichen.
Am und im Schreiben wachsen
Vor wenigen Tagen habe ich das Buch „Die Geschichten in uns“ von Benedict Wells beendet. Ich habe es schnell gelesen, mit einer Motivation, die man meist nur von Romanen kennt, wenn man unbedingt wissen will, wie die Geschichte weitergeht. Um eine Metapher zu benutzen, die ich im Lektorat zumindest unterkringeln würde, weil sie ganz schön abgenutzt ist: ich habe es verschlungen. Benedict Wells, 40-jähriger Autor von „Becks letzter Sommer“, „Hard Land“ und „Vom Ende der Einsamkeit“ erzählt darin von seinem Schreiben. Von der Qual, dem Scheitern, dem Wiederaufstehen, dem Fertigwerden. Ein Buch über das Wachsen im und am Schreiben, selbstreflektiert und selbstkritisch.
Schreiben kostet uns Kraft und Durchhaltevermögen
All das klingt nicht gerade danach, wie wir uns Romaneschreiben gerne vorstellen. Nach einer kreativen, erfüllenden Arbeit, die uns leicht von der Hand geht. Benedict Wells erzählt vom Durchbeißen und der Kraft, die uns das Schreiben kostet. Das gilt nicht nur für Romane, sondern in gleichem Maße für akademisches Schreiben, für Sachbücher, auch für journalistische Texte, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Schreibbegleitung: Eine zielführende Form des Mentorings
Hier setzt die Schreibbegleitung ein. Sie wird meist für größere Schreibprojekte genutzt, für Romane, Sach- oder Expertenbücher oder wissenschaftliche Arbeiten. In akademischem Zusammenhang spricht man auch von Schreibberatung oder Schreibmentoring. Die Begriffe sind aber weder geschützt noch genau gegeneinander abgegrenzt.
Schreibbegleitung, wie ich sie verstehe, ist eine zielgerichtete und unterstützende Form des Mentorings, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert. Zu den grundlegenden Elementen meiner Schreibbegleitung gehören:
- Wertschätzendes Feedback
- Ermutigung und Motivation
- Regelmäßiger Austausch
- Verbindliche Aufgaben
- Meilensteine definieren
- Ein gemeinsam festgelegtes Ziel erreichen
Für wen ist eine Schreibbegleitung sinnvoll?
Eine Schreibberatung ist sinnvoll für Schreibende, die Blockaden haben, gar nicht erst anfangen, nicht wieder in ihren Text oder in ihr Schreiben finden. Für alle, die zweifeln oder unsicher sind, zu selbstkritisch und oder zu wenig Selbstvertrauen in ihre Schreibfähigkeiten haben. Für Autoren und Autorinnen, die Probleme mit Struktur, Plot oder Charakterentwicklung haben. Oder denen einfach unterwegs die Motivation und die Lust verlorengegangen sind.
Die Schreibwissenschaft kennt gute Methoden und Techniken, um solche Probleme anzugehen.
Wie hilft eine Schreibbegleitung weiter?
Eine Schreibbegleitung ist individuell und orientiert sich an den Bedürfnissen, aber auch Wünschen des oder der Ratsuchenden. Oft geht es darum, eine Struktur entweder in den Text oder das Schreiben zu bringen. Oft auch in beides. Oder ein Autor, eine Autorin findet gar nicht wieder ins Schreiben, hat eine Schreibblockade, die Übersicht oder einfach die Lust an seinem oder ihrem Schreibprojekt verloren. Manchmal sind es logische, inhaltliche, sprachliche und stilistische Schwächen am Text, an denen der oder die Schreibende arbeiten muss.
Bewährte Methoden
Für alle diese Schreibprobleme gibt es bewährte begleitende Methoden: Storyboards, Schreibpläne, Visualisierungen, Mind Maps, freies Schreiben, auch professionellen handwerklichen Rat. An erster Stelle steht aber immer die individuelle, persönliche Begleitung.
Was ist mir bei der Schreibberatung wichtig?
1. Ziele erreichen
Mir sind vor allem zwei Dinge wichtig: Zum einen möchte ich zum Schreiben und Fertigschreiben ermutigen und motivieren. Fertigschreiben ist wichtig. Verbessern, redigieren, ändern, optimieren kann man dann immer noch. Erstmal muss ein Text stehen. Das ist ein wichtiger Meilenstein, manchmal auch das Ziel einer Schreibberatung. Dabei versuche ich sensibel und wertschätzend mit Autor und Text umzugehen und die Lektorin in mir, zumindest vorläufig, ruhigzustellen.
Redigieren kommt später.
2. Autenthische Texte
Das zweite, das mir am Herzen liegt, ist, dass in einem Text die Schreibstimme des Autors oder der Autorin zu hören ist. Dass authentische Texte entstehen, die Herz und Persönlichkeit ausstrahlen. Die das Gegenteil von weichgespültem KI-Einheitsbrei sind. Lies dazu gerne meinen Text „Authentisch schreiben: Warum deine Schreibstimme zählt“.
Der Schwerpunkt in der Schreibbegleitung liegt dabei, im Gegensatz zum Lektorat, immer in der Arbeit am Schreibprozess, nicht in der Arbeit am Text.
Fazit
Begleitetes Schreiben hilft Struktur und Routinen zu schaffen, die es Schreibenden ermöglichen, sich ganz auf ihre kreative Arbeit zu konzentrieren und so ein Ziel zu erreichen: Ein Schreibprojekt fortzuführen, zu beenden oder zu optimieren.
Die Begleitung hilft außerdem dabei, dass Schreibende im und am Schreiben wachsen.
Wenn du dich gerne unterstützen und begleiten lassen möchtest, schreib‘ mir eine kurze Nachricht an info@evatextet.de oder buche hier ein 15-minütiges Kennenlerngespräch. Ich freue mich auf dich.
PS: Hier gibt es eine Leseprobe aus Benedict Wells‘ „Die Geschichten in uns“.
Eva Heer
Journalistin & freie Lektorin
Und falls du nicht gerne schreibst oder du Zeit und Nerven sparen möchtest: Kein Problem. Ich schreibe für dich!
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